Freitag, 5. Januar 2024

Schwarzspecht (Dryocopus martius)

 Gar nicht mal so klein, der Bursche! Immerhin wird der dunkle Vogel bis zu 55cm lang. Wie bei den Spechten üblich ist der Stoß für dieses Größe verhältnismässig kurz, dafür aber praktisch, um sich abzustützen, wenn man lange Zeit seitlich an einem Baum 'hängt'. Das ist notwendig, um der Beute des Vogels nachzustellen. Meistens handelt es sich dabei um Ameisen, aber auch andere holzbewohnende  Insekten und ihre Larven sind beliebt. 

Der größte europäische Specht ist in der Lage auch große Borkenstücke von befallenen Bäumen zu lösen. Dazu hackt er einen mindestens handflächengroßen Umriss aus der Rinde, den er dann in einem Stück ablöst, um dann recht einfach an die Beute zu kommen. 

Mit dieser starken Hackleistung ist es dem Schwarzspecht möglich für das Brutgeschäft auch große Höhlen in dicke Baumstämme zu hacken. Oft werden dafür Buchen genutzt, nach der vollendeten Aufzucht der Jungen werden die Bruthöhlen schnell auch von anderen Tieren genutzt. 

Die sehr charakteristische rote Scheitelhaube wird übrigens von den Männchen getragen, sie lassen sich schon von Jugend auf anhand dessen von den Weibchen unterscheiden.


Größe: bis zu 57cm

Farbe: schwarz, Männchen mit roter Haube

Laute:

Erkennungsmerkmale: krähengroß, schwarz, Männchen mit auffällig roter Haube, wellenartiger Flug, recht langsames Hacken


Warum bekommen Spechte keine Kopfschmerzen vom Hacken?

Sonntag, 19. November 2023

Rehwild (Capreolus capreolus)

Das Rehwild kennen die meisten Menschen in Deutschland. Diese Tierart findet auch in kleinen Rückzugsgebieten einen Platz zum Leben, allerdings ist sie nicht in der Stadt zu finden. Es zieht die freie Landschaft vor, die möglichst abwechslungsreich sein soll. Eine bunte Mischung aus Wiesen, Äckern, Wallhecken/Knicks, Wald und Moor ist perfekt für diese Einzelgänger. Sie leben nämlich nur im Winter in kleinen Gruppen (Sprüngen), auch zur Paarungszeit (Blattzeit) sind sie ausnahmsweise mal in Pärchen anzutreffen. 

Das Rehwild gehört zu den Schalentieren, so nennen Jäger die Tierarten, die auf einer oder mehreren Hufen (Schalen) gehen. Sie wechseln zwei Mal im Jahr ihr Haarkleid (Decke), deshalb sehen sie im Sommer schön rot aus, im Winter haben sie ein dichteres, graubraunes Fell. 

Nur die Männchen (Böcke) tragen ein Gehörn. Das bildet sich schon im ersten Lebensjahr aus, ist dann aber noch ganz klein. Erst im Mai oder Juni geboren zeigen junge Bockkitze im Herbst deshalb schon kleine Knöpfe an der Stirn. Die werden aber schon im Winter abgeworfen und dann im nächsten Frühjahr wachsen die ersten richtigen Stangen. Der Übergang vom Kitz zum im Prinzip geschlechtsreifen Bock ist also mit etwa 9 Monaten bereits abgeschlossen.

Die weiblichen Tiere zeigen normalerweise kein Gehörn, sind aber auch schon vor dem Erreichen des ersten Lebensjahres erwachsen. Sie werden im Frühjahr (1.April) zum Schmalreh und können bereits im Sommer vom Bock gedeckt werden. Im Uterus entwickeln sich dann schon Föten, deren Entwicklung wird aber 'eingefroren', bis die richtige Jahreszeit kommt. Die Eiruhe dauert bis in den Winter, dann entwickeln sich die Föten weiter und werden im Mai oder Juni geworfen. In dem Moment, in dem das Schmalreh ein oder zwei Kitze setzt wird sie zur Ricke und ist damit voll entwickelt.

Montag, 5. Juni 2023

Stiel-Eiche

Die Stiel-Eiche ist ein ziemlich bekannter Baum, mit einem eher langsamen Wuchs, aber sehr hartem, widerstandsfähigem Holz. Es kann problemlos auch im Wasser- und Schiffsbau eingesetzt werden, denn faulen tut es nur sehr langsam. Grund dafür sind die im Holz enthaltenen Gerbstoffe, die die Zellen gegen Pilze und Bakterien beschützen. 

Die Blätter sollten bekannt sein, sie sind doch recht auffällig. Sie sind länglich mit schön geschwungenem, tief gebuchtetem Rand. Im Austrieb sind sie noch hellgrün und weich, werden aber über den Sommer immer dunkler und auch härter. 

Die Blüte im Mai ist nicht spektakulär und duftet auch nicht. Eigentlich sieht man nur die männlichen Blüten so richtig, sie sehen aus wie ein Bündel Wollschnüre, die am Triebende vom Zweig herabhängen. Die weiblichen Blüten sind sehr unscheinbar, aus ihnen entwickeln sich allerdings die wiederum jedermann bekannten Eicheln. 

Über diese Früchte freuen sich so einige Tiere im Wald. Dazu gehören Wildschweine, Rehe, Hirsche, aber auch der Eichelhäher. Viele Wildtiere fressen im Herbst so viele Eicheln wie es nur geht, denn sie sind sehr nahrhaft. Der Winter steht ja bevor und deshalb dienen sie als Mastfutter, d.h. die Waldbewohner können sich mit den Eicheln eine schöne Fettschicht anfressen. Ein weiteres Mastgehölz ist die Rot-Buche.

 
Sicherlich hat sich der ein oder andere schon gefragt, warum wir hier überhaupt von der Stiel- Eiche reden. Ganz einfach, die Eicheln sitzen in kleinen Hütchen am Baum fest und diese Hütchen hängen wiederum an langen Stielen. 

Auch die Blätter sitzen, im Gegensatz zu denen der Trauben-Eiche, an einem kurzen Stiel. 

Nachdem die Eicheln vom Baum gefallen sind folgen auch bald die Blätter. Sie sind, wie die Rinde und Holz der Stiel-Eiche, voller Gerbstoffe und sie verrotten nicht so schnell. Man kann noch im Frühjahr gut erhaltene Blätter am Waldboden finden.

 Das Holz bleibt auch in feuchten Umgebungen lange erhalten. Es wird daher im Bootsbau, Möbelbau, als Bauholz und für  Pfähle im Wasserbau und für Weidezäune verwendet. 

 

 


Schwarzspecht (Dryocopus martius)

 Gar nicht mal so klein, der Bursche! Immerhin wird der dunkle Vogel bis zu 55cm lang. Wie bei den Spechten üblich ist der Stoß für dieses G...